Dienstag, 27. Januar 2009

19. Phasen, Hormone und der richtige Zeitpunkt

Mein Leben verläuft oft in Phasen. Dann beschäftige ich mich sehr intensiv mit einem Thema, das davor oder danach vielleicht weniger wichtig ist. Zur Zeit versuche ich gerade, eine gute Balance zwischen Berufs- und Privatleben zu finden.

Und so kam es, dass ich mir dachte, ich könnte am Samstag doch mal bei dem Fitnessstudio bei mir um die Ecke vorbeischauen und ein paar „Stresshormone verbrennen“. Ich hab mir in meinem Enthusiasmus auch gleich ne Jahreskarte gekauft. Nein, so schlimm ist es in der Arbeit nicht. Das ist rein vorsorglich. Ich würde nämlich gerne weiterhin glücklich mit meinem Leben sein und auch ein bisschen in den Tag hinein leben und nicht völlig von Alltag und Routine bestimmt werden. Ausserdem werden Trainingsgeräte ja manchmal auch in der Krankengymnastik eingesetzt.

Nunja, was soll ich sagen? Wunsch und Wirklichkeit stimmen nicht immer völlig überein. Dass ein Fitnessstudio nicht unbedingt der Treffpunkt für Leute mit Behinderung ist, war mir schon klar. Ich hab auch versucht, mich seelisch und moralisch darauf einzustellen. Trotzdem kam ich mir selten so fehl am Platz vor. Die Atmosphäre war vor allem „männlich“ und testosterongeladen. Dafür gab es im Umkleidebereich ne Sauna, Männer und Frauen getrennt, und die war richtig angenehm! Wärme anspannt meine Spastik. Ich muss nur aufpassen, dass ich nicht zu lange drin bleibe, sonst haut es mir den Kreislauf zusammen. Ich dachte eigentlich, ich wäre vorsichtig gewesen, aber irgendwie scheint mir die Kombination Training und anschliessende Sauna absolut nicht gut zu tun. Danach war ich jedenfalls völlig am Ende und hab den gesamten Sonntag gebraucht, um mich wieder halbwegs zu erholen. Es gibt also noch viel, was sich optimieren lässt.

Am Donnerstag werde ich wieder hingehen, dieses Mal am Morgen. Mal sehen, wie es dann ist. Ich hoffe sehr, dass ich beim Rentnertreff landen werde. Zumindest hab ich mal gelesen, dass am Vormittag oft ältere Menschen zum Trainieren gehen. Das ist zwar nicht ganz die richtige Altersgruppe, dafür könnte die Atmosphäre etwas entspannter sein. Falls das wieder nix ist, bleibt mir immer noch die Sauna. Dann tu ich mir was Gutes und die Jahreskarte war nicht völlig umsonst.

Dienstag, 20. Januar 2009

18. - Achtzehn -

18 ist meine Lieblingszahl.

Deswegen ist es mir selber ein Rätsel, weshalb es so lange mit meinem 18. Blogbeitrag gedauert hat. Naja, so ganz stimmt es wohl nicht. Eine leise Ahnung, warum es so lange gedauert hat, habe ich schon. Ein grosser Teil der „Schuld“ kann ich auf meine Arbeit schieben. Mit ihr hat sich mein Tagesablauf sehr verändert. Es ist zwar „nur“ eine Halbtagsbeschäftigung, aber das langt mir eigentlich. Ausserdem kommen zu den vier Stunden Arbeit noch zwei Stunden Reisezeit dazu, weil mein Arbeitsplatz am anderen Ende der Stadt liegt. Zusammen nimmt es viel Zeit in Anspruch und ich versuche gerade, neue Routinen finden, um auch Zeit für mich selbst zu haben. Ich hab gelernt, wie wichtig das ist. Als ich als Anwältin gearbeitet hab, war ich irgendwann an einem Punkt, an dem mein gesamtes Leben nur noch aus Arbeit bestand, und da will ich nicht mehr hin.

Was ich jetzt mache? Ich bin im Institut für Selbstbestimmtes Leben (Independent Living Institute) für die Buchhaltung zuständig. Es macht wirklich Spass. Es ist eine Herausforderung, auf Schwedisch zu arbeiten und ich lerne jeden Tag etwas Neues. Abwechslung ist für mich wichtig. Zu viel Eintönigkeit langweilt mich schnell und dann verliere ich das Interesse. Nun jaaa, Buchhaltung ist vielleicht nicht unbedingt die spannendste und abwechslungsreichste Beschäftigung, die man sich vorstellen kann. Aber wenn man es nicht so richtig gut kann, dann wird auch das zum Abenteuer. Jedenfalls mach ich es im Moment sehr gern.

Was es mit der Zahl 18 auf sich hat? Ich weiss es ehrlich gesagt nicht. Ich mag sie einfach. Mein Geburtstag ist es nicht, der ist an einem 17. und glaub nicht dass es damit etwas zu tun hat. Aber welche weiss, vielleicht findet ja einer einen Zusammenhang, der mir bisher entgangen ist. 17 ist auch eine schöne Zahl, sogar eine Primzahl, also nur durch 1 und durch sich selber teilbar, genau wie 19. Und die unscheinbare 18 liegt genau dazwischen.