Freitag, 10. Juni 2011

40. Gute Vorsätze und neue Erkenntnisse

Ich nehm mir immer mal wieder vor, eine Kleinigkeit in meinem Leben zu ändern. Ich hab nämlich herausgefunden, dass der Weg der kleinen Schritte ganz hervorragend für mich funktioniert. Manchmal gelingt es mir, mir etwas Neues anzugewöhnen und manchmal verlaufen sich meine guten Vorsätze nach kurzer Zeit im Sande. Hin und wieder ist natürlich auch ein grösserer Schritt dabei, wie zum Beispiel mein Umzug nach Schweden.

Meine neueste Erkenntnis ist, dass wir viel zu selten positive Dinge zueinander sagen. Lob gibt es häufig nur dann, wenn man wirklich ordentlich was geleistet hat. Dagegen sind wir ziemlich schnell zur Stelle, wenn es darum geht zu sagen, was uns nicht passt. Ja, ich weiss, es ist nicht gut, immer alles zu schlucken. Selbstverständlich ist negative Kritik manchmal durchaus angebracht und bisweilen sogar dringend notwendig. Das bezweifle ich gar nicht. Was mich stört ist allzu ausgeprägte Einseitigkeit.

Mir passiert es erstaunlich oft, dass ich mich spontan an nette Begebenheiten erinnere. Ist eine bestimmte Person dafür verantwortlich, dann erzähl ich ihr inzwischen bei der nächstbesten Gelegenheit, dass ich erst kürzlich an sie denken musste, weil mir etwas, was sie mal gesagt hat, Freude bereitet oder geholfen hat. Gerade heute hab ich mich mal wieder bei einer Klassenkameradin für so etwas bedankt. Und da fiel mir auf, wie viele positive Nebeneffekte meine neue Angewohnheit hat: Alle freuen sich über freundliche Worte, meine Klassenkameradin war da keine Ausnahme. Ausserdem hat es zur Folge, dass ich selbst meine Aufmerksamkeit mehr auf das richte, was konstruktiv ist und mich weiterbringt. Gleichzeitig macht es mir und anderen bewusst, dass es nicht völlig gleichgültig ist, was man tagtäglich von sich gibt, sondern dass alles irgendwo landet und Konsequenzen hat. Und vielleicht das Wichtigste: Man erlebt für einen kurzen Augenblick ein Gefühl der Gemeinschaft, indem man etwas Schönes mit einem anderen Menschen teilt.

Mittwoch, 8. Juni 2011

39. Sommer!

Auch in Stockholm ist inzwischen der Sommer eingekehrt und seit Wochen blüht es überall. Es ist wunderschön. Im Moment überwiegen Rottöne: rote Kastanien, Heckenrosen und ein Baum mit roten Blüten, den ich nicht identifizieren kann. Die Farbenpracht tut gut nach den langen grauen Wintermonaten. Allerdings mag mein Kreislauf allzu viel Hitze nicht so gern und wenn man eine Karte über Stockholm anschaut, dann sieht man, dass die Stadt eigentlich aus einer Ansammlung von Inseln besteht. Das bedeutet, es hat eine relativ hohe Luftfeuchtigkeit. Schwüles Wetter mag mein Kreislauf noch weniger. Ich hab schon überlegt, meinen Tagesrhythmus umzustellen: Früher aufstehen, wenn es noch relativ kühl ist, und all das erledigen, was ich mir für den Tag vorgenommen hab und über die Mittagszeit irgendwo mit nem Eis im Schatten dösen. Nachdem wir bald Sommerferien haben, gibt es zumindest keine äusseren Zwänge, die das verhindern würden. Nur meine eigenen Gewohnheiten könnten mir hier im Wege stehen. Ich schlaf morgens gerne lange, wenn ich kann. Aber wenn es bereits um 6 Uhr glockenheller Tag ist, fällt das Aufstehen gar nicht so schwer.