Dienstag, 19. August 2008

14. Ich bin wieder zurück

Hier sitze ich also, wie so oft mit einer Tasse Kräutertee vor dem Computer und versuche, meine Gedanken zu ordnen. Die letzten Wochen waren ziemlich ereignisreich und zum Teil auch anstrengend. Nicht alles davon eignet sich für einen Blogbeitrag.

Einigen Menschen, die mir sehr nahe stehen, geht es gesundheitlich nicht besonders gut. Das hat bei mir ausgelöst, dass ich mich intensiv mit Fragen zu Schwäche, Verlust und Trauer auseinandersetze. Eine Frage, die mich sehr beschäftigt, ist beispielsweise: Wie verarbeitet man den Verlust von Fähigkeiten und schafft es, sich mit der neuen Situation anzufreunden? Was würde ich tun? Meine Behinderungen sind weitgehend stabil. Das hat durchaus Vorteile, aber es bedeutet auch, dass ich, wenn es um solch lebenswichtige Fragen geht, keinerlei Erfahrung und damit kein Fachwissen habe. Entsprechend fällt meine spontane Reaktion aus: Verdrängen. Nach dem Motto: „Es ist wie es ist, mach das Beste daraus. Jammern bringt Dich auch nicht weiter.“ Das Problem dabei ist, dass sich die Realität nicht verdrängen lässt und es den betroffenen Personen nicht weiterhilft. Trauer um die verlorengegangenen Fähigkeiten und Möglichkeiten, Angst vor weiterer Veränderung und vieles mehr müssen verarbeitet werden. Das kann schmerzhaft sein, aber ich glaube zu ahnen, dass dieser Prozess auch etwas sehr Befreiendes hat.

Und dennoch geht das Leben weiter und es gibt auch anderes, das Platz in meinem Leben braucht. So ist es jetzt an der Zeit, dass ich mich nach bezahlter Arbeit umsehe und anfange, Bewerbungen zu schreiben. Für diese Woche habe ich mir daher das Ziel gesetzt, meinen Lebenslauf zu schreiben, auf Schwedisch versteht sich. Und bei dieser Gelegenheit kann ich auch gleich mal nachforschen, wie ganz allgemein Bewerbungen in Schweden geschrieben werden: Was muss unbedingt rein? Was sollte auf keinen Fall erwähnt werden?... Jedes Land hat so seine Besonderheiten und es kann hilfreich sein, diese zu kennen, bevor man sich an die Arbeit macht. Vielleicht lässt sich damit ja die eine oder andere Absage vermeiden. Und nach diesen Vorarbeiten geht es dann richtig zur Sache. Zum Teil graust es mir davor und zum Teil bin ich sehr gespannt und neugierig, was ich dabei entdecken werde. Darüber werde ich sicher bald einiges zu erzählen haben.