Freitag, 18. Februar 2011

36. Das Leberblümchen und die gute Laune

Das Leberblümchen (auf schwedisch: blåsippa) ist die Lieblingsblume meiner Schwiegermutter. Eine wirklich weltbewegende Information, ich weiss. Aber wartet nur ab, wenn mein Blog irgendwann einmal Kultstatus erreicht hat, dann ist das bestimmt die 100.000 Euro-Frage in einem Fernsehquiz. Bis dahin gibt es allerdings noch viel zu tun. Ich habe mir für dieses Jahr das Ziel gesetzt, die Anzahl meiner offiziellen Leserinnen und Leser mindestens zu verdoppeln! Um das Ziel zu erreichen, habe ich mir vorgenommen, wieder zu meinem ursprünglichen Plan zurückzukehren und jeweils so um den 8., den 18. und den 28. einen Beitrag zu veröffentlichen. Ausserdem werde ich mehr Bilder in meinen Blog einbauen. Mein Mann fotografiert leidenschaftlich gerne und ich hab ungefähr 20.000 Bilder zur Auswahl. Ironischerweise stammt das erste Bild, das vom 35. Beitrag, nicht von meinem Mann sondern von einem rumänischen Bekannten.

Aber zurück zum Leberblümchen: Es ist eine typische Frühlingsblume und es ist jedes Jahr so wunderschön, sie endlich zu sehen. Nein, der Frühling ist hier noch nicht ausgebrochen. Es liegt nach wie vor eine dicke Schicht aus Eis und Schnee auf den Strassen und vor allem auf den Gehwegen. Aber ich musste neulich an einen wunderschönen Nachmittag denken: Ich sass auf einem Baumstamm in der Sonne und war von blühenden Leberblümchen umgeben. In all seiner Einfachheit war es wunderschön. Da auf dem Baumstamm ist mir wieder einmal bewusst geworden, wie wichtig es ist, auf solche Dinge zu achten und sich die Zeit zu nehmen, sich an ihnen zu erfreuen.

Im Kontrast dazu gibt es Menschen, die mit ihrem Leben chronisch unzufrieden sind. Damit meine ich nicht Leute, die eine schwere Zeit durchmachen, sondern solche, für die das Leben ständig nur aus Pflichterfüllung und harter Arbeit zu bestehen scheint - alles ist nur bitterer Ernst und anstrengend und ist gibt selten was zu lachen. Irgendwie schaffen es solche Menschen, diese Unzufriedenheit und schlechte Laune überall um sich herum zu verbreiten. Ich tu mir schwer mit einer solchen Lebenseinstellung. Neulich hätte mir der Kontakt mit einer chronisch unzufriedenen Person beinahe den Rest des Tages versaut. Mein Tag war bis dahin ohnehin nicht so toll und in einer solchen Situation ist man anfälliger für negative Einflüsse. Zum Glück fiel mir in diesem Augenblick plötzlich das Leberblümchen und der oben erwähnte Nachmittag ein. Das war genau das, was ich gebraucht habe und hat mir den Tag gerettet.

Und hier ist es, das Leberblümchen.
Möge es auch weiterhin gute Laune verbreiten.

Montag, 7. Februar 2011

35. Neue Erfahrungen

Seit gestern bin ich wieder um eine Erfahrung reicher: Ich war zum ersten Mal bei Eis und Schnee mit meinem Dreirad unterwegs! Nunja, soo dramatisch war es nicht. Es war halt kalt, obwohl die Sonne geschienen hat. Mein Mann und ich haben Freunde besucht, die um die Ecke wohnen. Mit dem Fahrrad war es am einfachsten zu ihnen zu kommen. Hätten wir die U-Bahn genommen, dann hätte ich zum Schluss noch ziemlich weit gehen müssen. Und spazierengehen macht im Moment keinen Spass! Hier in Stockholm liegt immer noch Schnee. Der taut tagsüber und das Schmelzwasser friert dann am Abend wieder fest: Das bedeutet, dass es stellenweise spiegelglatt ist. Erstaunlicherweise bin ich diesen Winter übrigens erst viermal hingefallen. Zweimal hätte ich wohl vermeiden können. Zwei Stürze waren der Preis, den ich dafür bezahlt habe, dass ich mir unbedingt eine Kirche, die auf einem Berg lag, anschauen wollte. Der Weg dorthin war ziemlich verschneit und schlecht geräumt (siehe Foto). Eigentlich ist es erstaunlich, dass ich es überhaupt bis nach oben geschafft hab. Allein wäre es nicht möglich gewesen, aber mit der Hilfe von ein paar netten Menschen ging es irgendwie. Es tut gut, wenn man hin und wieder mal was Neues ausprobiert und sich auch mal traut, Berge zu erklimmen.


Hier befinden wir uns gerade beim Aufstieg.